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Kinderparlament in Châteauroux stellt Jahresprogramm vor

Gütersloh im Mai 2013: „Auf den Wegen der Natur“, so heißt ein Gesellschaftsspiel, entwickelt von Mitgliedern des Kinderparlamentes in Châteauroux, das ab Sommer diesen Jahres zu kaufen ist. Eine andere Gruppe des Parlaments hat einen Film zum Thema sexuelle Belästigung gedreht, der Kinder für das Thema sensibilisieren soll. Die Kommission für Sport und Kultur wird Ende Juni einen Tag des Sportes für geistig Behinderte durchführen. Im April haben Kinder gemeinsam mit Bewohnern eines Altenheimes einen pädagogischen Bauernhof besucht, und im letzten Jahr stand ein Blick hinter die Kulissen des jährlichen Tanzfestivals auf dem Programm.

Ein Parlament für junge Leute gibt es auch in Gütersloh. Es läuft unter der Bezeichnung JuPa und existiert seit 12 Jahren. Die Mitglieder engagieren sich für Freizeitangebote für Jugendliche und soziale Belange und proben auch die Mitarbeit in den normalen politischen Gremien. Das JuPa in Gütersloh richtet sich allerdings an die Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, während das Kinderparlament in Châteauroux für die 10 – bis 13-Jährigen gedacht ist. Bei uns ist eine Wiederwahl möglich, in Châteauroux kann man nur eine Legislaturperiode von 2 Jahren Mitglied des Kinderparlaments sein, danach ist höchstens noch ein Jahr als „Pate“ - also als Ratgeber für neue Mitglieder - möglich. Gewählt werden die Parlamente in beiden Städten von Schülern als Repräsentanten ihrer Schulen. Das Kinderparlament in Châteauroux ist mit 43 Mitgliedern etwas größer als das JuPa mit 30. Es arbeitet in vier Kommissionen (Umwelt, Gesundheit, Sicherheit und Kultur) und hat einen Etat von 15 000 € jährlich.

Die Projekte des Kinderparlamentes sind sehr konkret. Eine Mitarbeit in den normalen politischen Gremien, wie sie in Gütersloh stattfindet, ist in Châteauroux nicht vorgesehen. Entsprechend der Altersgruppe wird in Châteauroux die Mitgliedschaft im Kinderparlament mehr als Lernprozess gesehen, wobei durchaus reale und wichtige Projekte bearbeitet werden. „Durch ihre Mitgliedschaft in den Kommissionen bekommen sie (die Mitglieder des Kinderparlaments) eine Ausbildung in Demokratie. Diese Erfahrung öffnet ihnen den Blick auf das Leben in der Stadt und ihre Institutionen und gibt ihnen ein Gefühl für Verantwortlichkeit“ sagt Arnaud Clément, stellvertretender Bürgermeister von Châteauroux und zuständig für Bildung, Schule und das Kinderparlament in einem Interview mit „Châteauroux pour tous“.

Das Konzept funktioniert offenbar, denn die bearbeiteten Themen sind für das städtische Leben relevant und die Projekte haben teilweise große Arbeitsumfänge. Es gelingt sogar, Projekte über mehr als eine Wahlperiode zu bearbeiten.

http://www.ville-chateauroux.fr

http://www.jupa-gt.de

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